Wie du dein Gedankenkarussell stoppen kannst und lernst abzuschalten 

Du liegst im Bett und solltest schon längst schlafen. Doch du fragst dich plötzlich, ob du noch genügend Milch für morgen hast und ob du es noch zur Reinigung schaffst, bevor du die Kinder holen musst. Eigentlich wolltest du ja auch noch mal ins Fitnessstudio und ein Arzttermin wäre auch längst schon fällig.

Es sprudelt so richtig in dir, ein Gedanke löst den anderen nahtlos ab und es kommen immer mehr Verpflichtungen, Ideen, Ängste und Termine zum Vorschein. Dein Gedankenkarussell kommt in Fahrt, es dreht und dreht sich. Je mehr Stress du dir jetzt selbst machst endlich einzuschlafen, desto schneller fängt es an zu kreiseln.

Wir kennen das alle.

Leider sind wir durch hohe berufliche Anforderungen oder durch die vielen privaten Verpflichtungen zeitlich und gedanklich überfordert. Wir müssen Probleme lösen und haben noch so viel zu erledigen. Unsere Gedanken kreisen dementsprechend ständig darum.

Wie schaffst du es, dieses Gedankenkarussell, das dir all deine Energie raubt, bewusst zu stoppen, abzuschalten und zu regenerieren?

Das Gedankenkarussell – ein großer Energieräuber

Hattest du das Gefühl, dass du zu einer Lösung gekommen bist, wenn all diese Gedanken aufgekommen sind? Ich denke eher nicht. Denn egal, ob du dich bewusst oder unbewusst mit all dem anfallenden Zeug auseinandersetzt, ist diese Beschäftigung unproduktiv. Die Gedankenflut raubt dir sehr viel Zeit und Energie. Weil du ja eigentlich schlafen solltest, um neue Energie zu tanken. Oder vielleicht sogar etwas anderes tun solltest, z.B. Autofahren, anstatt in deinem Gedankenkarussell gefangen zu sein.

Diese dauerhafte Zusatzbelastung verhindert die effektive Auseinandersetzung und Bearbeitung deiner momentanen Situation. Im Gedankenkarussell ist kein Platz für sinnvolle Lösungsstrategien, Kreativität und erst recht nicht für Ausgleich und Leichtigkeit. 

Du löst in diesem Moment keine Probleme, sondern drehst dich nur im Kreis um die ständig gleichen Gedanken und verlierst Energie. Auf Dauer fühlst du dich ausgelaugt, müde, gereizt, kannst dich schlecht konzentrieren und bist im Grunde keinen Schritt weitergekommen.

Gedankenkarussell stoppen – so nicht!

Hast du schon mal probiert dein Gedankenkarussell einfach auszusitzen? Also den Gedanken zuzuhören und hoffen, dass dir nicht schwindlig wird. Vielleicht hast du dir versucht die Gedanken zu merken oder sogar aufzuschreiben? Eine weitere To-Do Liste, mit der du dein Leben im Griff haben könntest. Vielleicht hast du auch probiert alles im Kopf zu managen, weil du doch sehr leistungsfähig bist?

Unser Leben ist sehr komplex. Es gibt zu viele Themen, die miteinander verstrickt sind, um dass sie unser Geist ganzheitlich erfassen und erledigen kann. Eine ständige Anspannung, Unzufriedenheit und innere Schwere ist die Folge.

Vielleicht hast du auch probiert den Kopf in den Sand zu stecken, um dem Energieräuber Gedankenkarussell zu entkommen? Du hast dich mit Alkohol, langen Disco Nächten oder kurzen Beziehungen abgelenkt.

Doch die Gedanken sind geblieben, wahrscheinlich sind sie sogar noch stärker zum Vorschein gekommen.

Wege aus der Gedankenspirale

Wenn deine Gedanken sich nicht nur um alltäglichen Aufgaben drehen, sondern du dich vorwiegend mit der Vergangenheit und ungelösten Problemen beschäftigst, dann solltest du folgendes beachten: auch wenn du noch so sehr darüber nachdenkst, du kannst Vergangenes nicht mehr ändern. Egal wie schlimm oder belastend es für dich war. Würdest du dir einen schlechten Kinofilm immer und immer wieder ansehen? Eher nicht.

Deshalb, überlege dir, was du machen kannst, damit dir ähnliches vielleicht nicht noch einmal widerfährt. Aber lass die Gedanken an die Vergangenheit los.

Dasselbe gilt bei Zukunftsgedanken. Du hast dir sicherlich schon mal intensiv die schlimmsten Dinge ausgemalt, die aber dennoch niemals eingetreten sind. Denn kannst du hellsehen? Wahrscheinlich nicht. Denke einmalig darüber nach, was du beim Eintreten eines Worstcase-Szenarios tun würdest, also eine Art Notfallplan. Dann lass die Gedanken ruhen.

Versuche dir nicht zu viele “Warum”-Fragen zu stellen. Warum ist mir das passiert? Sondern lege den Fokus auf eine Verbesserung. Stelle “Wie”-Fragen. Wie vermeide ich, dass mir das nochmal passiert. Wie mache ich das Beste daraus?

Achte darauf, dass du dich nicht zu lange damit beschäftigst. Denn viele Dinge kannst du einfach nicht beeinflussen. Ein Grübeln darüber, warum dich dein Nachbar nicht gegrüßt hat, bringt dich wenig weiter. Denn du weißt nicht, was in diesem Moment oder in seinem Leben gerade vorgeht.

Gedankenkreis: annehmen und loslassen

Beginne das Gedankenkarussell zu stoppen, wenn es sich ergebnislos im Kreis gedreht hat und konzentriere dich bewusst auf angenehme Gedanken und Themen. Vielleicht war dein Tag heute besonders stressig und ereignisreich?

Dann beginne dich in Meditation oder Yoga zu üben. Diese Techniken können dich bei den psychischen Belastungen des Alltags unterstützen und einen gewissen Abstand schaffen.

Du wirst damit deine Dinge zwar nicht schneller erledigen, aber dein Stresslevel wird stark abgeschwächt. Entledige dich von herumfliegenden To-Do Listen, die du niemals abarbeiten kannst. Schaffe stattdessen flexible Pläne, die problemlos deiner aktuellen Lebenssituation angepasst werden können.

Du wirst sehen, all diese kleinen Optimierungen können ein riesiger Hebel für Glück, Entspannung und Erfolg in deinem Leben sein. Du wirst merken, dass du entspannter bist und nicht mehr dem Energieräuber Gedankenkarussell ausgeliefert bist. Deine Energie und Kraft bleibt bei dir und du kannst dich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.